Weitere Informationen:
Klima-Oase Waldshut-Koblenz feierlich eröffnet
Mehr Grün zwischen Stein und Beton. Mit der Entsiegelungsaktion „KlimaOase“ möchte der Aargauer Regierungsrat und HRK-Präsident Stephan Attiger eine grenzüberschreitende Botschaft senden: Eine hitzeangepasste Stadt- und Raumplanung wird die Grenzregion in Zukunft stark beschäftigen. Durch den fortschreitenden Klimawandel und die steigende Anzahl Hitzetage rücken die Themen Entsiegelung von Betonwüsten, Grün- und Freiflächen, Frischluft-Korridore oder die Kaltluftproduktion in der Region stärker in den Blick.
Umwelt- und Klimaschutz kennen keine Grenzen
Der Rhein, die Siedlungs-, Industrie- und Verkehrsentwicklung sowie die Baumbestände des Südschwarzwalds, des Jurapark Aargaus und des Regionalen Naturparks Schaffhausen – diese und weitere Standortfaktoren der Grenzregion am Hochrhein wirken sich auf das künftige Klima der Region aus.
Im Rahmen des Projekts „KlimaOase“ soll das Bewusstsein geweckt werden, dass Flächen nicht irreversibel versiegelt sind, sondern auch wieder entsiegelt und begrünt werden können.
Gemeinsam mit dem Waldshuter Landrat und Vize-HRK-Präsident Dr. Martin Kistler, den Gemeindeoberhäuptern von Waldshut-Tiengen und Koblenz sowie einer Aargauer Klimaaktivistin von Fridays for Future wurden auf den entsiegelten Flächen eine Esskastanie und eine Zerr-Eiche gepflanzt.
„Der Schulterschluss mit der deutschen Seite im Bereich Klimaschutz und Klimaanpassung ist mir ein wichtiges Anliegen.“, so Aargauer Regierungsrat Stephan Attiger, „wir können voneinander lernen, Datenmaterial teilen, Raumplanungen abstimmen und gemeinsame Massnahmen ergreifen“.
„Die Sicherung von Kaltluftbahnen, die Durchlässigkeit von Siedlungsrändern, der Aufbau klimaangepasster und stabiler Mischwälder oder die naturnahe Gestaltung unversiegelter Flächen – das Thema Klima hat für die Grenzregion sehr viele Facetten“ so Waldshuts Landrat Dr. Martin Kistler. „Für uns als politisch Verantwortliche beidseits des Rheines ist klar, dass wir die Region gemeinsam und grenzüberschreitend gestalten wollen.“
Norma De Min, Klima-Aktivistin von Fridays-for-Future betonte: „Ich hoffe, dass es damit für Koblenz und Waldshut-Tiengen nicht getan ist und die Klimaoasen nicht nur als Symbole für grenzüberschreitende Klimaanpassung-Massnahmen interpretiert werden, sondern auch als eine Verpflichtung zu mehr Klimaschutz in den beiden Städten angeschaut werden“.
Der Oberbürgermeister der Stadt Waldshut-Tiengen, Dr. Philipp Frank, hielt fest: „Ich war von der Idee, im grenzüberschreitenden Schulterschluss mit unserer Nachbargemeinde Koblenz dies- und jenseits des Rheins je eine Klimaoase zu schaffen, von Anfang an begeistert. Denn auch beim Klimaschutz gilt: Es gibt nichts Gutes, außer man tut es. Will sagen: Es braucht gerade auch kleine Maßnahmen wie diese, um dem Klimawandel etwas entgegenzusetzen – und vor allem viel Nachahmung. Ich bin der Hochrheinkommission für diese tolle Aktion sehr dankbar. Gerne haben wir uns daran beteiligt.“
Der Koblenzer Gemeindeammann Andreas Wanzenried reflektierte: "Vor 2 Jahren hätte ich mich deutlich gegen die Idee der KlimaOase in kleineren Gemeinden ausgesprochen. Mitnichten. Heute ist für mich klar, dass auch kleinere versiegelte Plätze davon profitieren, wenn die Versiegelung aufgebrochen und ein Baum gepflanzt wird. Die Nutzer werden es heute und vor allem auch in Zukunft honorieren. Die heutige Jugend wird es uns danken."
Die Aktion „KlimaOase“
Die Aktion "Klimaoase" animiert und unterstützt Gemeinden, vermehrt Bäume im Siedlungsgebiet zu pflanzen. Die Idee wird mit gemeinsamen Baumpflanzaktionen von Gemeinde zu Gemeinde weitergetragen. Die Bäume sollen sich zu grossen Exemplaren entwickeln können. Als ausgewachsene "Klimaoasen" tragen die Bäume so zur Steigerung der Lebensqualität der Bevölkerung bei. Sie bringen Schatten sowie kühlere Luft und stehen für mehr Grün zwischen Stein und Beton. Damit können Gemeinden bereits jetzt auf den fortschreitenden Klimawandel und die zunehmenden Hitzetage reagieren. Besonders wichtig sind Klimaoasen im stark bebauten Siedlungsgebiet.
Die Hochrheinkommission
Die Hochrheinkommission (HRK) ist eine partnerschaftliche Einrichtung zur weiteren Intensivierung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit am Hochrhein. Partner der HRK sind die Kantone Aargau und Schaffhausen, das Land Baden-Württemberg, die Landkreise Lörrach und Waldshut, der Regionalverband Hochrhein-Bodensee und die Planungsverbände Fricktal Regio und ZurzibietRegio.
Klimawandel - was unternimmt die Region?
Die Hochrheinkommission besteht aus deutschen und Schweizer Mitgliedern. Hier können Sie die Ansprechstellen und Maßnahmen der einzelnen Partnern:
- Kanton Aargau | Entwicklungsschwerpunkt Klimaschutz und Klimaanpassung
- Landkreis Waldshut | Klimaschutz-Aktivitäten & Angebote zum Mitmachen
- Land Baden-Württemberg | Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg
- Kanton Schaffhausen | Klimastrategie
- Landkreis Lörrach | Klimaschutz geht jeden an